Thierry Breton

Thierry Breton
Translate Sprache ändern
English English
Français Français
Español Español
Português Português
Italiano Italiano
Polski Polski
Ελληνικά Ελληνικά

Thierry Breton ist eine vielschichtige Persönlichkeit in der europäischen Politik und Wirtschaft, bekannt für seine umfassende Erfahrung in beiden Bereichen. Seit dem 1. Dezember 2019 ist er als EU-Kommissar für den Binnenmarkt tätig. Seine Karriere umfasst mehrere bedeutende Positionen in verschiedenen Industrien und Regierungsrollen, die seine Einflussnahme und Expertise in wirtschaftlichen und technologischen Bereichen widerspiegeln.

Thierry Breton wurde am 15. Januar 1955 im 14. Arrondissement von Paris geboren. Seine schulische Ausbildung absolvierte er an der École alsacienne in Paris und setzte seine Studien an der Elite-Schule Lycée Louis-le-Grand fort. 1979 schloss er sein Studium der Elektrotechnik und Informatik an der École Supérieure d’Électricité (Supélec, heute CentraleSupélec) mit einem Master ab. Zudem besuchte er das Institut des hautes études de défense nationale (IHEDN), das seine strategischen und verteidigungsrelevanten Kenntnisse weiter prägte.

Bretons Karriere im Geschäftswesen begann im Technologiebereich. 1981 gründete er in den USA Forma Systems, ein kleines und mittelständisches Unternehmen, das er fünf Jahre lang leitete. Er wagte sich auch ins Schreiben und veröffentlichte mehrere Science-Fiction-Romane, darunter „Softwar“, der zwei Millionen Mal verkauft und in etwa zwanzig Sprachen übersetzt wurde.

Er hatte bedeutende Führungspositionen in großen französischen Unternehmen inne, darunter:

  • Groupe Bull: Vizepräsident und CEO von 1996 bis 1997.
  • Thomson Multimedia: Vorsitzender und CEO von 1997 bis 2002.
  • France Télécom: Vorsitzender und CEO von 2002 bis 2005.

2009 wurde Breton CEO von Atos, einem globalen Unternehmen für digitale Dienstleistungen, und bekleidete diese Position bis 2019. Während seiner Amtszeit entwickelte sich Atos zu einem führenden Unternehmen in den Bereichen digitale Transformation und Cybersicherheit.

Bretons politische Karriere ist durch seine Tätigkeit als französischer Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie von 2005 bis 2007 unter den Premierministern Jean-Pierre Raffarin und Dominique de Villepin während der Präsidentschaft von Jacques Chirac geprägt. Seine Politik konzentrierte sich auf wirtschaftliche Reformen und technologische Fortschritte.

Im Jahr 2019 wurde Breton als EU-Kommissar für den Binnenmarkt ernannt. Seine Aufgaben umfassen die Aufsicht über Industrie, Dienstleistungen, digitale Wirtschaft, Verteidigung und Raumfahrt sowie Tourismus und audiovisuelle Medien. Seine Rolle ist entscheidend für die Gestaltung der digitalen Transformation und der Industriestrategie der EU, mit dem Ziel, Europas technologische Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Breton wurde für seine Beiträge sowohl in der Wirtschaft als auch im öffentlichen Dienst anerkannt. Er ist Offizier der Ehrenlegion und Kommandeur des Nationalen Verdienstordens. Internationale Auszeichnungen erhielt er aus Brasilien, Chile, Marokko und Spanien.

Bretons Karriere war nicht ohne Kontroversen. Seine Ernennung zum EU-Kommissar wurde wegen möglicher Interessenkonflikte aufgrund seiner früheren Rollen bei France Télécom und Atos kritisch betrachtet. Zudem war er während der COVID-19-Pandemie in einen diplomatischen Streit über Impfstoffexporte verwickelt, der Kritik seitens der britischen Regierung auf sich zog.

Thierry Bretons Karriere ist ein Beweis für seine Fähigkeit, komplexe Industrien und politische Landschaften zu navigieren. Seine Führung in beiden Bereichen hat einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen in Europa gehabt. Als EU-Kommissar für den Binnenmarkt spielt er weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Binnenmarkts der EU und ihrer digitalen und industriellen Strategien.

Thierry Breton wurde am 15. Januar 1955 in Paris geboren und ist heute 70 Jahre alt.

Das in diesem Artikel gezeigte Bild stammt aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv.

Teile es: